Berufsschule Kalabancoro

 

Das zweite große Sterntaler-Hilfsprojekt war von Ende 2009 bis Herbst 2011 die Errichtung einer Berufsschule in Kalabancoro, am Rande von Malis Hauptstadt Bamako. Durch das Erlernen eines Berufs können Jugendliche sich Einkommen und eine bessere Zukunft sichern.

Kalabancoro gehört mit seinen weit über 100 000 Einwohnern zu den schnell wachsenden Städten unmittelbar außerhalb der Hauptstadt Bamako. Viele Familien ziehen vom Land in die Stadt, um sich dort einen Job zu suchen und somit ein besseres Leben zu führen.

Dort gibt es viele Jugendliche und Straßenkinder, die ohne Berufsausbildung versuchen müssen, Geld zu verdienen, was sehr schwierig ist. Für Jugendliche mit Berufsausbildung bietet der Arbeitsmarkt in Mali wesentlich bessere Chancen, einen Job und Einkommen zu finden, manche Unternehmen suchen händeringend nach qualifiziertem Personal.

Die Sterntaler unterstützen nach dem Leitprinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ den Bau einer Berufsschule in Kalabancoro (Centre Professionel Youchaou/ CPY), Mali, die an die benachbarte Gesamtschule unseres lokalen Partners Youchaou Traoré (EPY) angeschlossen ist und den Schülern eine Perspektive bieten soll, einen konkreten Beruf fundiert zu erlernen.

Im September 2009 begann die Grundsteinlegung für die ersten beiden Klassenräume der Berufsschule, im September 2010 fiel der Startschuss für die Klassenzimmer drei und vier. Unsere Partner errichteten das Lehrerzimmer und zäunten das Gelände vorschriftsmäßig ein.

 Die offizielle Einweihung fand in Anwesenheit der deutschen Delegation um den Vorsitzenden Jürgen Nagler am 28. Oktober 2011 statt, drei Tage später fiel der Startschuss für die erste richtige Berufsschule von Kalabancoro mit den ersten Lehrberufen Sekretär und Buchhalter, da dafür die geforderte Mindestausstattung durch ihre zahlreichen Laptopspenden gewährleistet werden konnte. In den Folgejahren kamen die Lehrberufe Schlosser, Schreiner, Bankwesen und Transit/Zoll dazu.

Um auch die Ausstattung zu verbessern, konnten wir über ein Jahr in Deutschland für einen Sachspendencontainer sammeln und ihn nach Mali schicken. Es kamen insgesamt über vier Tonnen an Hilfsgütern zusammen, darunter u.a. über 50 Computer, vier Großmaschinen, 27 Fahrräder, 69 Kisten mit Werkzeug (unter anderem 20 Bohrer und Bohrmaschinen, 29 Hobel, 32 Sägen) usw. Der Container ging Mitte Juni 2013 auf die mehrwöchige Reise nach Mali und kam Ende Juli in Kalabancoro, wo er von Youchaou Traoré und seinen Mitarbeitern freudig empfangen wurde.

In der Folgezeit konnten unsere Partner vor Ort mit eigenen Mitteln und mit den Spenden aus Deutschland für Afrika den Betrieb der Schule kontinuierlich ausbauen und acht weitere Klassenzimmer, eine Werkstatt und einen Hangar anbauen. Nicht nur auf Grund der sehr guten Voraussetzungen vor Ort, sondern auch der herausragenden Leitung von Youchaou Traoré und seinem Team, entwickelte sich die CPY gemessen an den Abschlüssen in der Folgezeit zu einer der besten Berufsschulen im ganzen Land.

Im Jahr 2021 folgte dann der nächste Meilenstein, es konnte dann der Lehrberuf des Elektromechanikers/ Solartechnikers gestartet werden. Dieser Lehrberuf existiert in Mali erst seit 2019 und die Berufsschule Kalabancoro war eine der allersten im Land, die dies anbieten konnten. Von diesem Lehrberuf erhoffen sich Youchaou Traoré und seine Kollegen sehr viel, da auch in Mali der Klimawandel deutlich spürbar ist und fossile Energien ersetzt werden müssen. Außerdem bietet das Land viele Sonnenstunden, so dass theoretisch viel Energie damit erzeugt werden kann. Allerdings fehlt das Know-How fast gänzlich, das wollen wir gemeinsam ändern!

 

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